Los Angeles (pte/13.02.2006/09:15) - Bis zu 80
Prozent des Risikos einer Erkrankung an Alzheimer ist genetisch bedingt.
Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Southern California
http://www.usc.edu
gekommen. Die Wissenschafter untersuchten fast 400 ältere Zwillingspaare,
bei denen zumindest ein Zwilling an Alzheimer litt. Zusätzlich zeigte
sich, dass genetische Faktoren festzulegen scheinen, wann eine Person an
Alzheimer erkrankte. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Archives of
General Psychiatry
http://archpsyc.ama-assn.org veröffentlicht.
Die Wissenschafter ermittelten mit Hilfe der Swedish Twin Registry
http://www.mep.ki.se/twinreg/index_en.html 392 Zwillingspaare, die
alle über 65 Jahre alt waren. Das Team untersuchte, wie häufig Alzheimer
bei beiden eineiigen Zwillingen oder nur bei einem der beiden auftrat.
Zusätzlich wurde diese Verteilung bei zweieiigen Zwillingen
berücksichtigt. Es zeigte sich, dass bei eineiigen Zwillingen eher beide
an Alzheimer erkrankten als bei zweieiigen. Eine statistische Analyse der
Risiken der beiden Gruppen ermöglichte eine Einschätzung der Bedeutung der
genetischen Faktoren. Die Wissenschafter gingen davon aus, dass die
Erblichkeit bei Alzheimer zwischen 58 und 79 Prozent lag.
Waren beide Zwillinge erkrankt, kam es bei 25 eineiigen Zwillingspaaren
beim Einsetzen Krankheit zu einem Altersunterschied von 3,66 Jahren. Bei
20 zweieiigen Zwillingspaaren lag der Unterschied bei 8,12 Jahren. Damit
lag nahe, dass die Gene für den Zeitpunkt der Erkrankung eine Rolle
spielten. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass mit der bisher größten
Studie dieser Art nachgewiesen ist, dass die Erblichkeit von Alzheimer
hoch ist und die gleichen genetischen Faktoren bei Frauen und Männern eine
Rolle spielen. Jedoch spielten auch die nichtgenetischen Risikofaktoren
eine wichtige Rolle und könnten der Fokus von Interventionen zur
Verringerung des Erkrankungsrisikos oder zur Verzögerung des Einsetzens
der Krankheit sein. Derzeit bestehe der zuverlässigste Rat für potenzielle
Patienten darin, dass ein gesundes Herz auch mit einem gesunden Gehirn in
Zusammenhang stehe.
Zwei Drittel der Patienten über 65 Jahren mit einer Demenz leiden laut BBC
auch an Alzheimer. Es wird erwartet, dass die Anzahl der Erkrankungen mit
dem Älterwerden der Bevölkerung ansteigt. Genmutationen, die das
Erkrankungsrisiko beeinflussen könnten, wurden nachgewiesen. Sie scheinen
jedoch nur bei einer geringen Anzahl der Erkrankungen eine Rolle zu
spielen. Wissenschaftler führen häufig Studien mit Zwillingen durch, um
festzustellen, ob genetische oder umweltbedingte Faktoren das
Krankheitsrisiko beeinflussen. Eineiige Zwillinge verfügen über die
gleiche genetische Ausstattung. Hat eine Krankheit eine starke genetische
Ursache, ist es daher wahrscheinlich, dass beide Zwillinge oder keiner
betroffen sind. Erkrankt nur ein Zwilling, sind umweltbedingte Faktoren
wahrscheinlichere Auslöser.
(Ende)
Quelle: Pressetext
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