Madrid (pte/17.07.2006/09:15) -
Gewichtsverlust kann ein Hinweis darauf sein, dass eine Frau in der
Zukunft an einer Demenz erkranken wird. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie
der Mayo Clinic
http://www.mayoclinic.com gekommen. In einer Untersuchung mit mehr als
1.000 Personen, zeigten später demente Frauen rund zehn Jahre vor
Einsetzen der Krankheit einen deutlichen Gewichtsverlust. Die
Wissenschaftler gehen nicht davon aus, dass diese Erkenntnisse eine
Früherkennung erleichtern werden, erwartet werden vielmehr neue Einblicke
in die von der Demenz betroffenen Gehirnmechanismen. Die Studie wurde auf
der ICAD 2006
http://www.alz.org/icad/overview.asp der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Wissenschaftler identifizierten 560 Personen, bei denen zwischen 1990
und 1994 eine Demenz diagnostiziert wurde. In der Folge wurde eine Gruppe
mit gesunden Teilnehmern ähnlichen Alters zusammengestellt. Untersucht
wurde das Gewicht aller Patienten der vorangegangenen 30 Jahre. Alle
Frauen gingen in etwa von dem gleichen Ausgangsgewicht aus. Bei den später
an Demenz erkrankten Frauen fiel das Gewicht zehn Jahre vor den ersten
Symptomen um einige Kilo. Das Gewicht sank weiter als der Verlust des
Gedächtnisses manifest wurde.
Der leitende Wissenschaftler David Knopman erklärte, dass das Gewicht der
betroffenen Frauen viele Jahre vor den ersten Symptomen zu fallen begann.
Damit würden Veränderungen sichtbar, die vor dem Verlust der Erinnerung
und dem geistigen Verfall einsetzten. "Wir gehen davon aus, dass die
Erkrankung des Gehirns die Aufrechterhaltung des Körpergewichts
beeinflusste, lange bevor Gedächtnis und Denken betroffen waren." Es gibt
laut Knopman mehrere mögliche Erklärungen für diesen Vorgang. Es kann
sein, dass die Krankheitsvorgänge auch eine Auswirkung auf die
Entschlusskraft der Frauen haben und sie daher das Interesse am Essen
verlieren. Alternativ ist es denkbar, dass Frauen bei einer drohenden
Demenz auch an einem schlechteren Geruchs- oder Geschmacksinn leiden. "Sie
könnten aber auch früher ein Gefühl der Sattheit haben." Der
Gewichtsverlust könnte aber auch etwas mit den hormonellen Veränderungen
rund um Menopause zu tun haben, da die gleiche Tendenz bei den männlichen
Teilnehmern nicht festgestellt werden konnte.
Eine im Januar 2005 in den Archives of Neurology
http://archneur.ama-assn.org veröffentlichte Studie ergab laut BBC,
dass später demente Männer rund sechs Jahre vor der Diagnose einen
Gewichtsverlust erlitten. Das Team um Robert Stewart vom Institute of
Psychiatry
http://www.iop.kcl.ac.uk erklärte, dass aus Forschungen in diesem
Bereich zu Überlegungen führen sollten, in wieweit dieser Gewichtsverlust
verhindert oder minimiert werden kann. "Schlechte Ernährung und
Gebrechlichkeit führen in späteren Stadien der Erkrankung zu Stürzen,
schlechter Wundheilung und einer erhöhten körperlichen Abhängigkeit."
Ältere Studien haben gezeigt, dass der Gewichtsverlust durch gezielte
Interventionen verhindert und damit der geistige Verfall und die
Sterblichkeit reduziert werden kann.
(Ende) Quelle: Pressetext
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