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Merkblatt für Betreuer:
Was sich Demenz-Kranke wünschen


Vielen Dank für Ihr bisheriges Engagement. Die Betreuung und Unterstützung von Demenz-Patienten ist keine Selbstverständlichkeit. Sie erfordert sehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen und persönlichen Verzicht. Dieses Merkblatt will Ihnen eine Erinnerungsstütze sein, indem es wichtige Wünsche von Demenz-Kranken an Ihre Umwelt festhält. Die hier aufgelisteten Hoffnungen und Bitten entstammen großenteils Gesprächen mit Personen im Frühstadium einer Demenz.

 


 

Schließe mich nicht aus. Lass mich an sozialen Aktivitäten und gesellschaftlichen Anlässen teilhaben.

 

Nimm mich mit, wenn du ausgehst. Gehen und Bewegen sind Genussmöglichkeiten, die mir weiterhin zur Verfügung stehen.

 

Sei nicht enttäuscht, wenn ich selbst wenig übernehme, zum Beispiel nicht selbst Auto fahre. Glaube mir, dass ich lieber selber am Steuer säße, als mich chauffieren zu lassen.

 

Erinnere mich an frühere Ereignisse und Erlebnisse. Damit ermöglichst du mir gute Gefühle. Auch förderst du meine Lebendigkeit.

 

Lass dich davon überraschen, was ich alles noch kann. Du musst mir dazu allerdings auch die Gelegenheit bieten. Nimm mir also nicht alles von vornherein ab, weil du denkst, ich sei zu nichts mehr in der Lage.

 

Halte mir nicht mein Unvermögen vor Augen. Es bedrückt mich schon genug, meine Probleme selbst zu registrieren. Auch verspricht es wenig Erfolg, wenn du mich „erziehst“, „mahnst“ oder „bestrafst“. Du hilfst uns beiden mehr, indem du mich beim Lösen der Probleme sinnvoll unterstützt.

 

Freue dich mit mir, wenn mir etwas gelingt. Gerade wegen meiner Schwierigkeiten ist es nicht „selbstverständlich“, wenn ich Alltagsaufgaben bewältige.

 

Rufe mich an oder besuche mich, wann immer dir danach ist. Oft fühle ich mich einsam und ängstlich. Dann freue ich mich über jeden Kontakt.

 

Ich bin nicht ansteckend, also halte nicht unnötig Abstand zu mir. Auch mir tut behutsamer und einfühlsamer körperlicher Kontakt gut.

 

Spare mir gegenüber nicht mit Anerkennung. Ich bin keine „leere Hülle“. Gerade wegen meiner Probleme genieße ich Wertschätzung besonders.

 

Versuche, dich in meine Lage zu versetzen. Wie geht es dir, wenn du Dinge nicht findest, dich wegen Krankheit schwach und hilflos fühlst oder du dich in der Öffentlichkeit „blamierst“? Betrachte mein Verhalten nicht als „aggressiv“, „nervend“ oder „enthemmt“ – oft drückt es nur meinen Wunsch nach Bewegung, Kontakt und Orientierung aus.

 

Akzeptiere, dass mein Befinden von Tag zu Tag schwanken kann. Fühle dich nicht belogen, wenn ich Besuchern oder Ärzten gegenüber auflebe und diese kaum nachvollziehen können, wie schlecht es mir sonst überwiegend geht.

 

Sprich langsam, ruhig und verständlich mit mir. Mit deinen Gefühlen (Ärger, Nervosität) steckst du mich an.

 

Warum soll ich mich dauernd anpassen, zumal mir dies zunehmend schwerer fällt? Könntest du dich nicht auch manchmal auf meine Vorstellungen eingehen?

 

Nicht alle Welt muss meine Diagnose kennen. Also verkünde sie nicht jedem. Außerdem macht es mich misstrauisch, wenn ich merke, wie andere über mich sprechen.

 

Fasse mich nicht lieblos an. Halte und behandele mich nicht wie einen Kriminellen, für den man sich schämt und der versteckt werden muss.

 

Notieren Sie hier individuelle Wünsche, der von Ihnen betreuten Person ...................... .......................................................................

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