Jeder dritte Einwohner Deutschlands, der
älter als 85 Jahre wird, erkrankt an einer Alzheimer-Demenz. Vor diesem
Hintergrund fragen sich viele Menschen, ob bzw. wie sie einem solchen
Schicksal vorbeugen können. Besonders sorgen sich Personen, die einen
demenzkranken Angehörigen haben. Sie befürchten meist, eine
entsprechende Veranlagung geerbt zu haben. Die folgenden Hinweise
erläutern, wie Sie die Wahrscheinlichkeit verringern können, selbst an
einer Demenz zu erkranken. Zusätzliche Informationen finden Sie in der
Broschüre „Alzheimer-Krankheit – Gibt es Möglichkeiten der Vorbeugung?
(Hrsg.: Alzheimer-Hilfe. Eine Initiative von EISAI und PFIZER).
Realistisch bleiben
Vererbung spielt nur bei
denjenigen Demenzfällen eine zentrale Rolle, die sich schon sehr früh
bemerkbar machen (35. bis 60. Lebensjahr). Eine solche Veranlagung ist
jedoch extrem selten und wird auch nur an die Hälfte der Nachkommen
weitergegeben. Selbst wenn mehrere ältere Personen in Ihrer Familie an
Demenz erkrankt sein sollten, brauchen Sie nicht zu erschrecken. Offenbar
gibt es in Ihrer Familie zwar eine höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit
für Demenz. Dies bedeutet aber auf keinen Fall, dass auch Sie davon
betroffen sein müssen.
Risikofaktoren überprüfen
Manche
Gesundheitsprobleme, die sich nachteilig auf die Blutgefäße auswirken,
erhöhen auch das Risiko für die beiden häufigsten Demenzformen (Alzheimer-
und vaskuläre Demenz). Das gilt vor allem für erhöhte Homocysteinwerte,
Bluthochdruck und einen hohen Cholesterinspiegel. Überprüfen Sie daher mit
Hilfe Ihres Arztes, inwieweit Sie von den genannten Problemen betroffen
sind, und entwickeln Sie ein individuelles Vorsorgeprogramm.
Geistig und körperlich
aktiv bleiben
Wissenschaftliche
Untersuchungen belegen, dass geistig und körperlich rege Menschen seltener
an Alzheimer-Demenz erkranken. Entsprechende Aktivitäten beeinflussen
nicht nur die bereits erwähnten Risikofaktoren, vermutlich erhalten sie
auch Struktur und Funktion des Gehirns. Nutzen Sie daher in Ihrem Alltag
möglichst viele Gelegenheiten zu Bewegung und geistiger Herausforderung.
Laufen Sie Treppen, statt Fahrstühle zu benutzen. Gehen Sie zu Fuß oder
nehmen Sie Ihr Fahrrad, wenn die Wegstrecke nicht ein Kraftfahrzeug
erfordert. Genießen Sie Gartenarbeit und benutzen Sie Hausarbeit zur
Förderung Ihrer Beweglichkeit. Lesen Sie anspruchsvollere Texte, suchen
Sie die Diskussion mit anderen Menschen, wagen Sie Neues oder lösen Sie
kniffelige Rätsel.
Sich ausgewogen ernähren
Eine fett- und kalorienreiche Ernährung erhöht
sowohl das Risiko für die Alzheimer- als auch für die vaskuläre Demenz.
Wenn Ihre Cholesterinwerte zu hoch sind, sollten Sie daher – neben einer
eventuellen medikamentösen Behandlung und ausreichender Bewegung – auf
eine angemessene fettarme Ernährung achten. Sorgen Sie für eine an
Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 reiche Nahrung,
wenn Sie zu denjenigen fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung gehören, die
zuviel Homocystein im Blut haben. Besonders reich an Folsäure sind
beispielsweise Spinat, Broccoli, Rosen-, Grün- und Blumenkohl, Eigelb,
Spargel, Tomaten, Roggenvollkorn, Weizenkeime, Hefe und Leber. Ihren
Vitamin B-Bedarf decken Sie mit Bananen, Kirschen, Hülsenfrüchten,
Fleisch, Leber, Fisch, Milch und Milchprodukten, Vollkornprodukten und
Bierhefe. Vitamin B12 kommt besonders in tierischen
Nahrungsmitteln vor (Leber, Muskelfleisch, Milch und Eier). Weitere
möglicherweise demenzvorbeugende diätetische Maßnahmen sind regelmäßige
Fischspeisen und die Einnahme von Anti-Oxidantien (Vitamine E und C,
Provitamin A)
Frühzeitig anfangen
Vor allem die
Alzheimer-Krankheit hat eine lange Vorlaufphase (bis zu 30 Jahre). Sie
haben also ausreichend Zeit, ihr vorzubeugen. Fangen Sie nicht erst im
Rentenalter an!
Beginnende Demenz rasch
behandeln
Sollten sich trotz
intensiver Vorbeugung dennoch Zeichen einer Demenz ankündigen, empfiehlt
es sich, möglichst bald einen Arzt aufzusuchen. Diesem stehen moderne
antidementiv wirkende Arzneimittel zur Verfügung, die gerade bei frühem
Einsatz geistige Leistungsfähigkeit und Lebensqualität nachweislich länger
erhalten können. |